Ex Dreifarbige Papageiamadine

 

Heimat:
Als Heimat bekannt sind Celebes, Molukken, Neuguinea, Bismarck-Archipel, Salomon-Inseln, Neue Hebriden, Loyalty – Inseln und der Nordosten der York-Halbinsel Australiens. Zehn Unterarten werden bei den Dreifarbigen Papageiamadine unterschieden. Wobei sich geringfügige Größenunterschiede, verschiedene Grünschattierungen des Gefieders als auch unterschiedliche Blaufärbungen der, je nach Unterart mehr oder weniger ausgedehnten Kopfmasken unterscheiden.Haltung:
Die Dreifarbige Papageiamadine ist nicht schwer zu halten und zu züchten. Der lebhafte Vogel sollte in einer geräumigen Voliere gehalten werden. Er kann aber auch in einer bewachsenen Gemeinschaftsvoliere untergebracht werden. Man hat die Möglichkeit der Geschlechts Unterscheidung vom Männchen und Weibchen durch ihren Gesang. Nach ROBILLER hört sich das so an: Als Lockruf haben sie ein scharfes, zitt, zitt` mit anschließend in tiefer Tonlage erklingenden, srissii-srier`. Während der Brutzeit klingt dieser beim Weibchen mehr “ tschnerrr`.“ In Brutstimmung jagt das Männchen das Weibchen wild durch die Voliere, wobei sich das Weibchen zuerst abgeneigt zeigt. Erschöpft bleibt sie jedoch nach der langen Hetzjagd auf dem Ast sitzen und wird sofort vom Männchen beflogen. Während des Paarungvorganges beißt sich das Männchen im Kopfgefieder des Weibchens fest. Dadurch entstehen bei vielen Weibchen häufig Kahlköpfigkeiten. Bewegt das Weibchen den Schwanz waagerecht in geduckter Haltung hin und her singnalliesiert es dem Männchen ihre Paarungswilligkeit. Die Begattung erfolgt sofort.Als Brutkasten verwende ich einen kleinen Nistkasten mit Schlitz aus Holz. Er hat die Maße 12x12x16 cm. Als Nistmaterial verwende ich langes trockenes Gras oder Kokusfasern. Diese werden vom Brutpaar zu einer Kugel, mit Verengung zum Ausschlupf hin verarbeitet. Wenn 4 bis 5 Eier vorhanden sind, beginnt das Paar fest zu brüten. Mit Nestkontrollen sollte man vorsichtig sein, denn schon viele Gelege sind aus diesem Grund nicht weiter bebrütet worden. Nach einer Brutzeit von 14 Tagen lagen die ersten Jungen im Nest. In den ersten Lebenstagen sind sie völlig nackt. Die dunkelfleischfarbigen Jungen werden hauptsächlich von der Mutter versorgt. Nach einer Woche, wenn deutliche Bettellaute ertönen, beginnt auch das Männchen mit der Versorgung der Jungvögel. Bei den bettelnden Jungen sind im weit aufgerissenen Schnabel deutlich vier blaue Papillen zu sehen, die rechteckig angeordnet sind.Am achten Lebenstag öffnen sie erstmals die Augen und vier Tage später brechen aus den Federkielen die ersten grünen Federn vor. Als Grundfutter während der Aufzucht reiche ich Exotenfutter, Waldvogelfutter und Kolbenhirse. Mein Eifutter mische ich mir aus 2 Teilen Sluis, 1 Teil Weichfutter mit Früchten ( Witte Molen) 1 Teil Orlux , 1Teil Haferflocken, 2 Teilen Wildsamen sowie 2 Teilen Pinkymaden oder Ameiseneier, bzw. Baffalowürmern. Das ganze wird mit Quellfutter aus 1 Teil Weizen, 1 Teil Hafer, 1 Teil Katjang Bohnen, 1 Teil Dinkel, 1 Teil Lorifood sowie 1 Teil Honig ( von der Firma de Imme“ ) vermengt. Damit das Quellfutter besser aufgenommen wird verwende ich eine Küchenmaschine und zerkleinere es. Gerne wird auch Obst, Gemüse und halbreife Kolbenhirse ( z.B. Mangold, Chicoree, Apfelstücke, Gurkenstückchen, Spinat ) sowie Futterkalk und Vogelgrit genommen. Im alter von ca. 8 Tagen konnte ich alle Tiere geschlossen beringen.

Die ausfliegenden, scheuen Jungvögel verlassen nach ca. 22 bis 24 Tagen sehr ungeschickt ihr Nest. Sie sind von den Eltern recht gut, durch die stumpfere Gefiedertönung und die nur angedeutete Blautönung des Kopfbereiches zu unterscheiden. Meine Jungvögel gingen zum Schlafen nicht wieder in Kasten zurück, sondern schliefen dicht gedrängt auf der Sitzstange. Das Weibchen hatte bereits mit einem neuen Gelege angefangen. Bis 14 Tage nach dem Ausfliegen werden die jungen Vögel noch von den Eltern, oder von einem Elternteil weitergefüttert, dann fressen sie allein und können von den Eltern getrennt werden. Nach ca. drei bis vier Monaten sind die jungen durchgefärbt, schon oft sind sie vor Beendigung der Jugendmauser geschlechtsreif. Deshalb sollte man versuchen Männchen von Weibchen zu trennen. Auch ist es ratsam die Zuchtpaare von einander zu trennen, denn sonst bekommt das Weibchen nicht die verdiente Ruhe.

Text: Renate Döring (bis 2006 Vereinsmitglied)

Es gibt 10 Unterarten, ihre Verbreitung und Beschreibung:

A.t. trichroa (Kittlitz):
Sie lebt auf der Insel Kusaie der Karolinen. Ihre Größe beträgt etwa 12 cm, und ist insgesamt von dunklem Grün mit Goldschimmer auf Rücken und Schultern. Nur Stirn, Gesicht und Wangen sind von dunklem Kobaltblau, das in der Kopfmitte nur wenig über die Augen hinweg reicht. Bürzel, Oberschwanzdecken und mittlere Schwanzfedern sind vom dunklem Rot. Unterflügeldecken hell graubräunlich, Schwanz schwarz, Augen dunkelbraun und die Füße hornbraun.

A. t. cyanofrons Layard:
Bewohnt den Neuen Hebriden, der Banks-Insel Gaua und den Loyalitäts-Inseln Lifu und Maré vor. Auch ihre Größe beträgt etwa 12 cm. Hat ein kräftig kobaltblaues Kopfgefieder, das auf dem Kopf ungefähr 3 mm über die Augen hinaus reicht. Ihre Oberseite ist dunkelgrün, Schultern und Halsseiten haben einen geringen Goldschimmer, wobei die Unterseite aus hellerem Grasgrün besteht.

A. t. sanfordi Stresemann:
Ihr zuhause ist das Gebirge des mittleren Celebes in 1.500-2.200 m Höhe. An der oberen Grenze des Regenwaldes soll ihre Heimat sein. 11 cm beträgt ihre Körpergröße. Der Schnabel ist besonders hoch, die Maske ist veilchenblau, die fast bis zu den Augen reicht. Ihre Unterseite ist gelbgrün, Oberschwanzdecken rotorange.

A .t .modesta Wallace:
Diesese Tiere bewohnen die nördlichen Molukken, besonders die Hauptinsel Halmahera. 13 cm beträgt ihre Größe. Unterscheidet man von der vorigen Unterart vor allem durch den viel schlankeren und schmaleren Schnabel. Hat allerdings auch eine dunkelblaue, oben bis gerade hinter die Augen reichende Kopfmaske.

A. t. pinaiae Stresemann:
Die südlichen Molukken sind ihre Heimat, von denen Ceram und Buru die größten sind. Nur 11 cm beträgt ihre Körpergröße. Die Kopf- und Gesichtsfarbe ist kräftig Kobaltblau, Ausdehnung bis knapp hinter die Augen. Die Körperfarbe ist blaugrün, auf der Unterseite ockerbräunlich vermischt.

Ihre Heimat sind fast die gesamten Gebirge in Neuguinea in einer Höhe von 2.000- 4.000 m. Wo A. papuana nicht vorkommt, werden auch geringere Höhen besiedelt, ebenso auf Neubritannien, Neuirland und an der Ostseite der australischen Kap – York- Halbinsel. Es gibt für die Populationen in Neuguinea das Synonym Erthrua t. goodfellowi, für die im Nordosten Australiens E. t. macgillivrayi. 13- 14 cm ist ihre Körpergröße. Hat eine bis zur Augenmitte reichende kobaltblaue Gesichtsmaske, blaugrüne Unterseite und leuchtend dunkelrote Oberschwanzdecken.

A. t. clara Takatsukasa& Yamashina:
Lebt auf den Truk – Inseln und auf der Karolineninsel Ponape mit einer Körpergröße von 11- 12 cm. Zeigt in der nicht ganz bis zu den Augen reichenden Gesichtsmaske ein helleres Blau als alle anderen Unterarten, ferner den am stärksten ausgeprägten Goldschimmer im Nacken und auf dem Rücken. Die Unterseite ist gelbgrün.

A. t. eichhorni Hartert:
Bewohnt die Saint – Matthias- und die Sqally- Insel nördlich des Bismarck- Archipels bei einer Körpergröße von 11 cm. Hat das Gesicht kobaltblau, auf dem Kopf bis 4 mm hinter die Augen ausgedehnt. Das Körpergefieder ist grasgrün, die Oberschwanzdecken sind rotorange.

A. t. pelewensis Kuroda:
Ihre Heimat ist auf den Palau – Inseln östlich der Philippinen , und mist gerade mal 12 – 13 cm. Weist einen langen und hohen Kegelschnabel auf, eine kobaltblaue Gesichtsmaske, die bis hinter die Augen reicht. Die fahlgrüne Unterseite zeigt Blauanflug, besonders am Kinn, die Oberschwanzdecken sind leuchtendrot.

A. t. woodfordi Hartert:
Lebt auf der Salomoneninsel Guadalcanar und ist 12 cm groß. Verfügt über eine nur bis vor die Augen reichende, kurze Kopfmaske, keinen Goldschimmer im Nacken, eine recht helle blaugrüne Unterseite und hat mit ihrer gelborangen Farbe sehr blasse Oberschwanzdecken.
Die Weibchen sind nur schwer zu erkennen, haben jedoch oft ein matter grünes Gefieder mit häufig bräunlichen Federn im Bauchbereich. Das Rot von Bürzel und Oberschwanz ist nicht ganz so leuchtend, die blaue Kopfmaske nicht so weit ausgedehnt. Natürlich lässt sich hier nur ein Vergleich der gleichen Unterart anstellen.

Informationsquelle:
Das Prachtfinken Buch von „ Horst Bielefeld“ Verlag „ Ulmer“

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