Positur Gloster

 

Beim Wort Kanarienvogel denken die meisten Menschen an einen kleinen gelben Vogel und sind ganz erstaunt, dass es eine so große Anzahl an verschiedenen Rassen und Farben gibt.

Kanarienvögel lassen sich in folgende drei Gruppen einteilen:
a.) Gesangskanarien
b.) Farbkanarien und
c.) Positur oder Gestaltskanarien.

Einer der Positurkanarien ist der etwa 11,5 cm große Gloster, wir kennen ihn als Gloster corona und Gloster consort.

Die Consort sind die ohne ihre schmückende Haube, Corona hingegen tragen ihr Markenzeichen. Die Haube hat nichts mit dem Geschlecht zu tun, es gibt durchaus Hähne und Hennen.

Es ist einer der meist gezüchteten, zu den kleinsten Arten gehörende Kanarienvogel in Deutschland und im Europäischen Ausland. Da er ziemlich leicht zuzüchten ist, gilt er bei vielen Züchtern als idealer Anfängervogel, der auch zu den verschiedenen Ausstellungen gemeldet werden kann. Die hübschen Kanarien gibt es in sehr vielen Farben und Farbschlägen.

GlosterBeim Zusammensetzen der Zuchtpaare muss auf die Consort mit Corona Verpaarung geachtet werden. Niemals soll eine Verpaarung von Corona mal Corona erfolgen. Es kann zu unguten Nebenwirkungen kommen, durch einen sehr hohen Letalitätsfaktor.

Gloster Kanarien gelten im allgemeinen als gute Eltern und ziehen ihre Jungen in der Regel sehr gut auf. Verschiedene Züchter halten sie auch als sehr gute Ammenvögel für die großen Arten wie Norwich, Lancaster und Yorkshire Kanarien.

Beschreibung
Die Haube soll rund mit einem kleinen Mittelpunkt sein. Die Augen müssen frei und die Befiederung der Haube muss sich an die Nackenfedern anschließen. Der hals, sowie der Nacken müssen im Einklang sein mit dem übrigen Körper, nämlich kompakt und gedrungen. Der Schnabel soll Kurz und kegelförmig sein. Der Schwanz soll leicht V förmig und nicht zu lang sein. Die Flügelfedern sollen sich nicht kreuzen und die Füße sollen leicht gebogen sein.

Kauf
Da es eine große Zahl an verschiedenen Glostern gibt, hat der Käufer die Qual der Wahl. Hier möchte ich auf vier wichtige Punkte aufmerksam machen:

1.) die Vögel müssen klar aus den Augen schauen, die Augen dürfen nicht zu Schlitzen zusammengezogen sein.
2.) Die Vögel sollten einen geschlossenen Ring, der das Alter verrät tragen.
3.) Die Tiere sollten in guter Kondition sein, keine trägen Vögel kaufen.
4.) Die Federn sollten den ganzen Körper bedecken.

Die Tageszeit des Kaufes spielt ebenfalls eine nicht unerhebliche Rolle, am besten ist der Morgen, damit sich die Tiere noch den ganzen Tag an die neue Umgebung gewöhnen können.

Ernährung
Eine gute Positurfuttermischung ist neben einem guten Eifutter, den verschiedenen Obst- und Gemüsesorten und sogenannten Wildkräutern die beste Vorraussetzung für eine erfolgreiche Zucht. Magenkiesel und Grit runden den täglichen Bedarf in Zusammenhang mit frischem Wasser ab.

Die Mauser
Einer der wichtigsten Lebensabschnitte ist die Jungmauser, sie teilt sich auf in Kopf- Rumpf- und Schwanzmauser. Diese beginnt meist in den Monaten Juni bis September, je nach dem wann die Jungvögel das Licht der Welt erblickten. Während der Mauser lässt der Hahn auch seinen Gesang nicht hören, er braucht seine gesamte Kraft für das Wachsen der neuen Federn.

In dieser Zeit werden auch keine oder wenige Gelege produziert. Es ist im großen und ganzen eine Zeit der Ruhe in der Voliere.

Die Zucht
Eine der wichtigsten Vorraussetzungen ist die Zeit des täglichen Lichteinfalles. Es soll etwa 15 Stunden pro Tag für eine sehr gute Beleuchtung gesorgt werden. Um eine gute Befruchtung zu erlangen, kann es sein, dass die Federn rund um die Kloake entfernt werden müssen, aber Achtung, die Federn auf dem Anus müssen dort stehen bleiben, denn mit ihnen ertastet der Hahn den Eingang zur Kloake der Henne.

Nachdem die Paare zusammengesetzt wurden, werden etwa eine Woche später die Nester eingehängt. Meist wird die Henne sofort aktiv, um ein Nest, dass am besten zu den Seiten offen ist, zu bauen. Sie wird dann mit der Eiablage beginnen. Um ein gleichzeitiges Schlüpfen der Jungen zu erlangen, ist es ratsam, die ersten Eier durch Kunsteier, bis zur Ablage des fünften Eies, auszutauschen. Anschließend wird das Gelege wieder vervollständigt. Das Gelege wird durch die Henne etwa vierzehn Tage bebrütet, dann sollten durch den kleinen Trick alle Jungen am gleichen Tag schlüpfen. Die Jungen werden am sechsten bis achten Tag beringt und verlassen nach weiteren zwei Wochen ihr Nest. Die Versorgung der Jungtiere wird von beiden Elternteilen übernommen. Da die Aufzucht der Jungen und die Eiablage die Henne im Besonderen belastet, sollte den Tieren nicht öfter als zwei mal pro Jahr eine Brut angelastet werden.

Text: Rolf Kamperschroer

 

Gloster Consort
Gloster
Gloster