Ex Rotkopfpapageiamadine

Allgemeines
Die Rotköpfige Papageiamadine bewohnt die Insel Neukaledonien östlich von Australien. Sie lebt in buschreichem Grasland, auf Pflanzen, in Gärten und an Waldrändern. Ihr Nest baut sie im Gebüsch, auf den Zweigen der Bäume, in Baumhöhlen und auf Dachbalken. Mit seinen 12cm ist er ein sehr temperamentvoller Vogel der ständig in Bewegung ist. Sein Gefieder ist insgesamt grün, nur der Kopf von der Stirn und dem vorderen Scheitel bis zur Ohrgegend und der Kehle leuchtend ist rot, des öfteren sind einige rote Federn am Flügelinnenrand. Der hintere Bürzel ist auch rot, die Oberschwanzdecken, die mittleren, zugespitzten, Steuerfedern und die Außenfahnen ebenfalls, ansonsten sind die Schwanzfedern braun. Die Handschwingen sind schwarzbraun mit grünen Außensäumen. Schwarz sind Zügel und Schnabel, Unterschnabel oft bräunlich, Füße braun bis hell fleischfarben. Das grün der Weibchen ist weniger intensiv. Die Kopfmaske ist meistens kleiner und heller rot mit kleinen roten Federn unter dem Flügelbug.

Eigene Erfahrungen
RotkopfIch halte meine Vögel in einer Außenvoliere mit je einem Paar Feinsittichen zusammen. Um harmonierende Paare zu bekommen lasse ich sie in einer Gemeinschaftsvoliere fliegen. Sie werden mit farbigen Ringen gekennzeichnet. In Brutstimmung jagt das Männchen das Weibchen wild durch die Voliere. Ihren Höhepunkt erreichen die Tier in der morgendlichen sowie abendlichen Dämmerungsphase, dabei stoßen sie kurze Piep-Töne aus. Auf einem Ast niedergelassen duckt sich das Weibchen und wird vom Männchen beflogen. Während des Paarungvorganges beißt sich das Männchen im Kopfgefieder des Weibchens fest. Eine gesangliche Darbietung des Männchens, welche aus hohen, trillerndem, lang gezogenen Tönen besteht, folgt der direkten Kopulation. Das Weibchen verharrt noch kurze Zeit in geduckter Haltung, bevor es dem Männchen folgt.

Als Brutkasten verwende ich einen kleinen Nistkasten mit einem Schlitz aus Holz. Er hat die Maße 12x12x16 cm. Als Nistmaterial verwende ich langes trockenes Gras oder Kokusfasern. Diese werden vom Brutpaar zu einer Kugel, mit Verengung zum Ausschlupf hin verarbeitet. Wenn 4- 5 Eier vorhanden sind, beginnt das Paar fest zu brüten. Bei einer Brutzeit von 14 Tagen lagen die ersten Jungen im Nest. Sie sind von rosiger Hautfarbe und völlig nackt. Im Innern des gelben Rachens befinden sich 5 schwarze Punkte, wobei die hinteren kleiner sind. Ebenfalls sind die beiden Punkte auf der Zunge und der spitze Fleck im Unterschnabel schwarz. Je eine leuchtend kobaltblaue Papille sitzt ober – und unterhalb der gelben Schnabelwinkelwülste. Diese Zeichnung fordert die Elterntiere zur Fütterung auf.

Rotkopf JungeDie Jungen werden von beiden Elterntieren abwechselnd gehudert, wobei das nicht hudernde Tier die Jungen mit Futter versorgt.

Als Grundfutter während der Aufzucht reiche ich Exotenfutter, Waldvogelfutter und Kolbenhirse. Als Eifutter mische ich mir 2 Teile Sluis, 1 Teil Weichfutter mit Früchten ( Witte Molen) 1 Teil Haferflocken, 2 Teile Wildsamen sowie 2 Teile Pinkymaden oder Ameiseneier. Das ganze wird mit Quellfutter aus 1 Teil Weizen, 1 Teil Hafer, 1 Teil Katjang Bohnen, 1 Teil Dinkel, 1 Teil Loriefood sowie 1Teil Honig ( von der Firma de Imme“) vermengt. Damit das Quellfutter besser aufgenommen wird, verwende ich eine Küchenmaschine und zerkleinere es. Außerdem bekommen sie noch Obst und Gemüse (z.B. Mangold, Chicoree, Apfelstücke, Gurkenstückchen ) Kolbenhirse und halbreife sowie Futterkalk Vogelgrit, Holzkohle genommen.

Im alter von ca. 8 Tagen konnte ich alle Tiere mit DKB-Ringen geschlossen beringen. Mit Bettellauten machen sich die Jungen eine Woche nach ihrem Schlupf bemerkbar. Von dieser Zeit an hudern die Eltern die Jungen nicht mehr. In der Nacht sitzen die Eltern dicht beieinander auf einem Ast in der Nähe des Nistkastens und nicht auf den Jungvögeln. Jetzt heißt es Vorsicht, auf die Raumtemperatur sollte große Aufmerksamkeit gelegt werden, um das Auskühlen der Jungvögel zu vermeiden. Die Jungen öffnen die Augen am neunten Lebenstag und drei Tage später stoßen die ersten Federn aus den Kielen. Nach einer Nestlingzeit von drei Wochen flogen meine Jungen aus, es sind sehr geschickte „Kerle“, die recht zielsichere Landungen im Astwerk der Voliere ausführen. In diesem Alter tragen sie zum
grünen Körper- und Kopfgefieder einen oberseits rötlichen, unten mehr grauen Stummelschwanz und stehen auf helleren Füßen als die Eltern. Mit Bettellauten wie „ piep-piep“ verfolgen die Jungvögel ihre Eltern. Neben dem Altvogel sitzend, drehensie den Kopf seitlich herunter wie es andere Prachtfinken tun. Sie sperren den Schnabel zum Altvogel, nach oben gerichtet, auf. In den aufgerissenen Schnabel stecken die Eltern ihren Schnabel, woraufhin dieser den elterlichen Schnabel umfasst. Dann würgt der Altvogel das Futter in den Schlund des Jungvogels. Mit dem Ausfliegen beginnen die Jungvögel nach einer Woche selbständig Futter auf zu nehmen, bereits in der zweiten Woche sind sie Futterfest. Bei den Jungtieren deutet ein Gelbschimmer im Bereich des Kopfes die spätere Rotzeichnung an. Auch einige rote Federn im Kopfbereich sind früher oder später ( oft schon kurz nach dem Ausfliegen) sichtbar. Mit zirka drei Monaten können die Jungvögel fast ausgefärbt sein. Bis zu diesem Zeitpunkt können noch Ansätze der Schnabelpapillen sichtbar sein. Die letzte Feder des Jungendkleides ist nach einem halben Jahr gewechselt.

Die Unterscheidung der Geschlechter ist noch am besten durch den Gesang möglich. Das anblassen der Kloake ( wie bei den Kanarienvögel) zeigt uns auch den Unterschied, Weibchen haben ein gerade Legeröhre wobei bei dem Männchen ein knick in der Kloake besteht. Ebenfalls sollte man die Rotzeichnung bei den Geschwistern vergleichen, hierbei sind die Weibchen meistens blasser und die Rotzeichnung ist kleiner als beim Männchen.

Text: Renate Döring (bis 2006 Vereinsmitglied)

Papageimadinen
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