Unsere Vereinschronik

Wir stellen uns vor

Am 14. Februar 1970 trafen, sich in der Gaststätte zur Klause in Bocholt, 15 Vogelfreunde zur Gründung eines Vereins bzw. einer Gemeinschaft.

Nach kurzer Begrüßung der Anwesenden, durch, die Züchterfreunde Bernhard Viehöver und Ernst Schweer, wurde die Gründung eines Vereins oder Interessengemeinschaft zur Diskussion gestellt. Man beschloss schließlich die Gründung eines Vereins. Der Monatsbeitrag wurde auf 1,00 DM festgesetzt.

Bei der Suche nach einem Vereinsnamen konnte keine Einigung erzielt werden. Deshalb einigte man sich erst in der nächsten Versammlung, die am 06.03.1970 stattfand, auf den Namen „Vogelliebhaber Bocholt und Umgebung“.

Versammlungen sollten immer am 1. Samstag im Monat stattfinden.

Bereits während des ersten Treffens wurde der Vorschlag gemacht, am Ende des Jahres eine Vogelschau durchzuführen.

Im Rahmen dieser Vereinsschau sollte auch eine internationale Vogelschau stattfinden.

Dazu hatten bereits Züchter aus den Niederlanden und Belgien ihre Teilnahme zugesagt.

Zu diesen Züchtern pflegte Heinz Ueffing gute Kontakte.

Schon die erste Schau wurde ein voller Erfolg. Mehrere Züchter des Vereins waren unter den Siegern zu finden. Der Verein richtete insgesamt 34 große Internationale Vogelschauen aus, auf denen fast immer mehr als 1000 Vögeln standen.

Da die Saalmieten enorm stiegen, die Einnahmen aber hinter den Erwartungen zurückblieben, verzichteten die Vogelliebhaber ab 1992 auf diese Art der Vogelschauen.

Es wurden nur noch Vereinsintern die Vögel prämiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Am Gründungstag 14. Februar 1970 wurde Ernst Schweer gewählt. Er hatte dieses Amt zwei Jahre inne.

Von 1972 bis 1987 führte Karl Hams den Verein .

1987 wurde er durch Heinz Ueffing abgelöst der bis zum Jahre 1992 die Geschicke des Vereins lenkte.

1992 übernahm dann Helmut Feldhaar den Posten des 1. Vorsitzenden, bis zum Januar 2000.

Seit Januar 2000 steht Rolf Kamperschroer dem Verein vor.

Nach dreißig Jahren „Vogelliebhaber Bocholt und Umgebung“ wurde der Verein im Vereinsregister mit dem Vermerk „e.V.“ eingetragen. Unter der Regie des

jetzigen Vorsitzenden wurde 1998 der Stammtisch für Papageien und Sittichzüchter ins Leben gerufen, der sich großer Beliebtheit erfreute und regen Zuspruch fand.

Seit dem Jahr 2000 führt der Verein wieder große internationale Ausstellungen durch. Der Ausstellungsort ist die mehr als 2500 qm große Aa See Halle an der Hochfeldstr. 52a in 46397 Bocholt

Das Jahr 2003 war geprägt von der Inbetriebnahme eines zur Verfügung gestellten Vereinsheimes.

So wurde im Jahr 2005 die Ausstellung des Border und Fife Club Deutschland in der Aa See Halle veranstaltet. Züchter aus dem gesamten Bundesgebiet fanden den Weg in unsere Ausstellung.

In den Jahren 2006, 2008, 2011 und 2016 wurde im Rahmenprogramm eine Internationale Edelsittich Spezialschau mit über 120 Edelsittichen und Züchtern aus unseren Nachbarländern Österreich, Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und Dänemark durchgeführt. Ebenfalls im Jahr 2006 zogen wir mit unseren Vereinsutensilien zum Vereinsgelände des Freizeit– und Kleintierzuchtvereins am Töppingsesch 3 in 46395 Bocholt Biemenhorst, wo wir unsere Versammlungen an jedem ersten Freitag eines Monats um 20.00 Uhr beginnen und Feste veranstalten.

Im Jahr 2007 fand eine integrierte Spezialschau von Australischen Prachtfinken statt. 2009 wurde eine Landesverbandsschau des DKB LV 28 durchgeführt. Eine Landesschau des Rhein Ruh Münsterlandverbandes der AZ (Vereinigung für Artenschutz,Vogelhaltung und Vogelzucht(AZ) eV. war das Ereignis im Jahr 2019, wo unter Mitwirkung des Kleintiervereins Aalten Bocholt erstmals auch Geflügel, Wassergeflügel und Tauben ausgestellt wurden.

Leider konnten wir aufgrund der Weltweiten Coronapandemie in den Jahren 2020 und 2021 keine Ausstellung durchführen. Im Jahr 2021 wurde eine Tischbewertung von unserem Niederländischen international bekannten Preisrichter Bart Braam durchgeführt. Somit konnten wenigstens die Vereinsmeisterschaften ausgespielt werden.

Im Jahr 2022 wurde die Ausstellung ausnahmsweise auf dem Hof Slütter am Bussardweg durchgeführt, da die Aa See Halle nicht zur Verfügung stand.

Unter Mitwirkung der Interessengemeinschaft der Edelsittichzüchter, die uns mit ihren Vögeln unterstützen, des Imkervereins aus Bocholt,  der IG der Meerschweinchenfreunde Bocholt und Umgebung und dem Kaninchenzuchtverein W38 Bocholt sowie dem Kleintierverein Aalten Bocholt. verspricht die Ausstellung 2024 wie in den Vorjahren ein voller Erfolg zu werden.

Organisiert sind wir im Deutschen Kanarien und Vogelzüchterbund, dort im „Westmünsterlandverband“ , tragen wir die Vereinsnummer 03, sowie in der Vereinigung für Artenschutz, Vogelhaltung und Vogelzucht (AZ), gehören dort dem Rhein Ruhr Münsterlandverband an und haben die Ortsgruppen Nummer 07 Bocholt .

Rolf Kamperschroer

Vorsitzender

Erinnerungen von Rudolf Neise

Als junger Lehrer kam ich 1962 nach Bocholt an die Clemens-August-Schule. Während der Pausenaufsicht hörte ich immer wieder Vogelrufe aus den an das Schulgelände grenzenden Gärten. So kam ich in Kontakt mit Oskar Heckers, der dort in seinen Volieren Sittiche hielt. Das war Anfang der 70er Jahre. Oskar sprach mich an, ob ich nicht mal zu den Versammlungen des Vogelzuchtvereins „Vogelliebhaber Bocholt und Umgebung“ kommen wollte, der sich einmal im Monat zu seinen Versammlungen in der Gaststätte „Zur Klause“ an der Schwarzstraße träfe. Später wechselte der Verein in das Kolpinghaus. Auch in andere Lokale musste gewechselt werden, z.B. in die Gaststätte „Snigge“ oder „Feldmark West“, bis er schließlich im Vereinsheim in Biemenhorst am Töppingsesch eine dauerhafte Bleibe fand.

Der junge Verein war offen für alle Vogelarten, hatte aber seinen Schwerpunkt bei den Positurkanarien; Gesangskanarien waren nicht vertreten, Wellensittiche und Großsittiche waren in der Minderheit. Später kamen noch die Waldvögel und die Exoten dazu.

Der Verein hatte es sich zur Aufgabe gemacht, jährlich im Herbst eine Internationale Vogelausstellung auszurichten. Da Heinz Ueffink, Gründungsmitglied und Hauptinitiator des Vereins, gute Kontakte zu Vogelzüchtern in Holland und Belgien unterhielt, wurden zu unserer Schau auch Züchter von dort eingeladen. Das Interesse war sehr groß. Wir hatten auf unserer Ausstellung zeitweise bis zu 1200 Vögel.

Die Vorbereitungen zu der jährlichen Schau waren  sehr intensiv und liefen das ganze Jahr. Ausstellungsort war in den ersten Jahren der große Saal des Kolpinghauses; später mussten wir wegen der zu hohen Kosten den Ausstellungsort wechseln und landeten zuletzt in der Aaseehalle.

Ausstellungsleiter war Heinz Ueffink. Er veranlasste die Ausschreibungen und bei ihm liefen die Anmeldungen ein. Sein Wohnzimmer war Wochen vor der Schau ein großes Büro. Dort wurden die angemeldeten Vögel registriert und in Klassen eingeteilt. Dort wurden der Katalog vorbereitet und die Blindlisten erstellt. Geschrieben wurde mit der Schreibmaschine auf Matrizen, mittels derer dann die entsprechenden Listen vervielfältigt werden konnten. Computer gab es noch nicht. Erst als dieser die Büros eroberte, erleichterte er auch uns die Durchführung unserer Vogelschauen. Das für diese Zwecke nötige Computerprogramm hatte eins unserer Vereinsmitglieder unter Mithilfe von Heinz Ueffink erstellt. Zu kaufen gab es Computerprogramme erst später für AZ- oder DKB-Schauen.

Ein besonderes Erlebnis war der Besuch der großen Vogelschau im Alexandra Palace in London. Dorthin machte sich alljährlich eine kleine Delegation des Vereins auf. Freitags abends um 22 Uhr ging es vom Hafen Hoek van Holland mit der Fähre über den Ärmelkanal nach England. Dort kam man gegen 6 Uhr

morgens an und fuhr dann mit dem Vorortzug nach London. Pünktlich um 9 Uhr kam man dann zur Eröffnung der Ausstellung an und verbrachte dort den ganzen Tag. Man traf  dort andere Züchter zu Fachgesprächen und hatte Gelegenheit, gutes Zuchtmaterial  zu kaufen. Nach Schließung der Schau nachte man sich dann auf den Heimweg und kam sonntags am Morgen wieder in Bocholt an. Als dann später der Alexanrdra Palace abbrannte, waren diese Fahrten nicht mehr möglich.

Ein weiteres eindrucksvolles Erlebnis ermöglichte uns unser Vereinsmittglied Ernst Dikken. Er ist Mitglied in der Institution, die das Naturschutzgebiet Naarder Meer kurz vor Amsterdam verwaltet und die Erlaubnis zum Besuch dieses Gebietes nur an Mitlieder vergibt. Mit einem Ruderboot kann man die Kanäle, die das Gebiet durchziehen, befahren und dabei unter der Leitung eines ortskundigen Führers viele seltene Pflanzen und Vogelarten beoachten. So gibt es dort eine große Kormorankolonie, viele seltene Wasservögel wie Löffelreiher, Purpureiher, etliche Rohrsängerarten und vieles mehr.

Auch die jährlichen Pättkesfahrte bereicherten das Vereinsleben. Manchmal nahmen auch Nichtmitglieder daran teil, z.B. der holländische Freund von Heinz Ueffink, Wim van Rijn. Wir nahmen an, dass er als Holländer mit dem Radfahren keine Probleme hätte, doch schon nach wenigen Kilometern musste Wim wegen Sitzbeschwerden aufgeben, was uns alle sehr belustigte.

Fahrt zum Burgers Zoo Arnhem

Das Vereinsleben hat viele schöne Eindrücke bei mir hinterlassen; ich hoffe, dass dies bei andreren auch so ist. Zumindest sollten die angenehmen Eindrücke die weniger schönen, die es natürlich auch gab, überwiegen. Ich wünsche dem Verein noch viele gute und erfolgreiche Jahre in Harmonie und Eintracht, wozu jeder beitragen möge,

Erinnerungen von Karl Hams

Liebe Vogelliebhaber,

Über die verflossenen 50 Jahre Vogelliebhaber Bocholt u.Umgebung gibt es vieles zu berichten. Ich selber bin seit der 2. Versammlung 6.3.1970 dabei. Wir waren erst nur ein paar Sittichzüchter.  Unsere 1. Ausstellung war im Kolpinghaus Bocholt. Wir bauten 20 Volieren auf und viele Stellagen. Im Anfang war die Zahl der Kanarienaussteller sehr hoch und
wuchs ständig. Im Jahre 1981 wurden sogar 1000 Kanarienvögel u.nur 50 Sittiche ausgestellt.  Zu der Zeit hatten wir 20 Mitglieder. Der Abbau ging zügig, aber der Transport gestaltete sich sehr schwierig. Alles mußte im PKW von Rudi Neise noch in der Nacht nach Suderwick gebracht, u.dort eingelagert werden. Da ging es oft bis in den frühen Morgen, weil der Saal am Montagmorgen wieder sauber sein mußte. Der Katalog war zu der Zeit noch sehr aufwendig. Es war alles noch auf Matritzen.  Immer wenn eine Matritze fertig war,wurde die sofort zu der Frau Vale in der Bahnhofstr. gebracht. So ging es die ganze Nacht durch, manchmal bis 5Uhr in der Frühe. Der Katalog mußte ja um 10 Uhr zur Eröffnung fertig sein. Insgesamt hatten wir meistens 1300 Vögel. Die Aussteller kamen aus Holland, Belgien, Polen, Schweiz u.Österreich. Einen intensiven Kontakt pflegten wir auch mit einem Vogelverein aus Lelystad in Holland. Unvergessen bleibt auch der Besuch bei der, in Vogelkreisen sehr bekannten Frau Spenkeling, die Vögel züchtete deren Namen damals
noch nicht bekannt waren. Diesen Besuch hatte unser Partnerverein organisiert. Leider ist der Kontakt dann später langsam in Vergessenheit geraten. Die Vögel aus Belgien wurden alle von dem belgischen Züchter Charl eingesammelt, u.er traf dann mit einem Campingwagen u.150 Vögeln abends um 22 Uhr bei uns ein. Da gab es eine Menge Arbeit zu erledigen (erfassen u. einsortieren). Am nächsten Morgen war ja um 9 Uhr richten .Die Verlosung war immer das Highlight. Bei einem gemütlichen Abend in Süddeutschland versprach uns ein Vogelzüchter, für die nächste Verlosung ein Pony zu stiften. Im nächsten Jahr wurde es dann
Wirklichkeit. Mit einem Kollegen holte ich das Pony am nächsten Tag vom Rheder Bahnhof ab. Da mein Kollege aus Werth eine Unterstellmöglichkeit hatte, wurde es bis zur Ausstellung dort gelassen. Dann war es so weit. Hanna Koll aus Suderwick zog das große Los,u. war hoch erfreut.

Ich selber war von 1972 -1987 Vorsitzender. Die Zahl der Sittichzüchter stieg ständig, u. Kanarienzüchter wurden weniger. Im Jahre 2000 wurden wir ein eingetragener Verein u. als gemeinnützig anerkannt. Rolf Kamperschroer leitete mittlerweile die Geschicke des Vereins u. sorgte dafür, daß wir in der Aaseehalle unser neues Domizil fanden. Die Ausstellung war riesengroß. Da galt es die Arbeit zu rationalisieren.Ein Mitglied aus unserem Verein hatte die Möglichkeit,einen LKW zu organisieren. Der wurde voll geladen u. die Sachen wurden in einer angemieteten Halle untergebracht. Beim Verladen konnte uns noch ein
Vereinsmitglied mit einem Fahrzeugen aushelfen. Da wir aber in der Halle,die außerhalb Bocholts lag, noch Arbeitskräfte brauchten, war das sehr personalintensiv, aber soviel Leute hatten wir nicht.Es war alles nicht rationell genug. Neue Ideen mußten her. Es wurden Container u.gebrauchte LKW Anhänger angeschafft. Das war eine wesentliche Erleichterung für uns .Mit wenigen Helfern konnten wir so die Ausstellung stemmen. Heute sind wir einer der Vereine mit den meisten Sittichzüchtern. Die Situation ist jetzt so,daß wir eine große
Euregio Schau zusammen mit dem Kaninchen-,Geflügel -u. Meerschweinchenverein durchführen. Das ist in diesem Jahr wunderbar gelaufen, u. ich selber sehe in Zukunft nur diese Möglichkeit Ausstellungen weiterzuführen,da einzelne Sparten alleine keine Zukunft
haben.

Karl Hams