Wachteln und Tauben Chinesische Zwergwachtel
Allgemeines
Die chinesische Zwergwachtel ist ein sehr gut zu haltender Vogel, sie stellt keine hohen Ansprüche und lebt überwiegend auf dem Boden. Sie nehmen in der Regel das Futter, dass die anderen Volierenbewohner aus den Schüsseln und Näpfen werfen, auf und verwerten es. Der Kaufpreis ist verhältnismäßig niedrig, das hängt vor allem mit den Massenproduktionen der Brütereien zusammen. Zur Zucht eignen sich allerdings die Naturbruten besser, obwohl im Bekanntenkreis auch beachtliche Erfolge mit den Kunstbrut Wachteln verzeichnet werden konnten. Die Chinesischen Zwergwachteln sind sehr verträglich und eignen sich zur Vergesellschaftung mit fast allen anderen Vögeln, die in unseren Volieren gehalten werden. Platz findet sich fast überall und mit einer Ecke, wo sie trocken und vor Zugluft geschützt sitzen können, sind die niedlichen Vögel rasch zufrieden zu stellen. Eine Schale mit trockenem Sand als Bademöglichkeit, frisches Wasser und eine gute Sorte Exotenfutter, ist alles was die Tiere während des Jahres brauchen. In der Zeit der Jungenaufzucht sollte das Futter allerdings reichhaltiger sein. halbreife Unkräuter, Vogelmiere und hier und da ein Salatblatt sind für die niedlichen Vögel bereits Leckerbissen. Auch klein gehackte Brennesseln werden von ihnen gern genommen. Besonders zu beachten ist, dass das Grünfutter nicht in einem feuchten Zustand gegeben wird.
Aufzucht der Jungtiere
Bereits im zeitigen Frühjahr beginnt die Henne mit der Eiablage, meist werden die Eier in der Voliere verstreut und sind kein vollständiges Gelege. Wenn die Sonne dann etwas wärmer zu scheinen beginnt, wird das Weibchen mit der Produktion eines Geleges beginnen, zunächst wird eine kleine Mulde geformt und mit etwas Heu ausgepolstert. Sie legt meist in einer Ecke der Voliere (eine umgedrehte Apfelsinenkiste oder schräg an die Wand gelegte Dachziegel bieten ihr Sicherheit und Ruhe) ihre Eier. Falls sich die Henne noch nicht zum Brüten setzt, sollten die Eier für kurze Zeit (zwei bis drei Tage) entfernt werden, um sie zu einer erneuten Eiablage zu animieren. Wenn die Henne das Letzte Ei gelegt hat, (das letzte Ei ist fast immer durch eine andere Färbung zu erkennen) kann das Gelege wieder vervollständigt werden. Etwa sechs bis acht Eier werden in der Regel ausgebrütet. Die Brutdauer beträgt ca. 16 Tage. Während die Henne allein brütet, ist der Hahn in naher Umgebung. Mehrmals täglich verläßt das Weibchen ihr Gelege um zu trinken und zu fressen. Ein besonderes Ereignis ist jedesmal die Rückkehr zum Gelege, sie setzt sich mit wackligen Bewegungen auf die Eier, um sie zu wenden und zu bewegen. Das ist notwendig um die Eidotter nicht in Erstarrung liegen zu lassen. Aus nicht gewendeten Eiern werden auch keine Jungen schlüpfen, denn die Dotter werden mit dem Eiboden verkleben und kein Leben zulassen. Das erste Picken der Jungtiere im Ei beginnt mit dem 15. Tag, zu diesem Zeitpunkt wird der Hahn ganz dicht an die Henne heranrücken. Wie kleine Hummeln sehen die Zwergwachteln aus, wenn sie sich am 16. Tag in mühevoller Kleinarbeit aus dem Ei gequält haben und trocken sind. Nach dem die Küken trocken sind gehen sie sofort mit Hahn und Henne in der Voliere umher um nach Fressbarem zu suchen. In den ersten Tagen sollten die kleinen Wachteln vor Kälte geschützt werden, am besten ist es, sie mit den Eltern zusammen in einen kleineren Käfig zu setzen, um sie schützen. Es kommt auch vor, dass der Hahn aggressiv wird, dann muß er von seiner Familie getrennt werden. Die Henne wird die Kleinen ohne Probleme gut allein versorgen. Wenn die jungen Zwergwachteln geschlüpft sind, sollte auch das Futter klein gemahlen werden, in einer Kaffeemühle läßt sich ein fast mehlförmiges Futter herstellen. In einer flachen Schale (hier eignet sich der Deckel eines Marmeladenglases) zur Verfügung gestellt, wird es eine Lust sein, den Kleinen beim Fressen zuzusehen. Eine flache Schale mit Trinkwasser, evtl. mit zwei drei Glasmurmeln um den Spieltrieb anzuregen an einer geeigneten Stelle aufgestellt wird für die jungen Wachteln häufig zum Ziel werden. Wie oben bereits beschrieben, sollte man bereits ab dem ersten Tag klein geschnittene Brennesseln anbieten. Wenn die kleinen Zwerge in einen kleinen Verschlag umgesetzt wurden, muß dringend auf Sand verzichtet werden, denn zuviel aufgepickter Sand wird für die Kleinen tödlich. Sie müssen noch lernen, was gut und richtig für sie ist und vor allem in welchen Mengen. Etwa acht Tage nach dem Schlüpfen beginnen die Federn zu sprießen. Die Kleinen werden im Alter von 14 Tagen mit 4,5mm Ringen beringt.
Bei der Anschaffung sollte unbedingt auf eine gute Kondition geachtet werden. Sie sollen sehr beweglich sein, glänzende Augen und einen glatten Schnabel besitzen. Die Füße sollen frei von Schuppen sein, die Federn müssen glatt anliegen, glänzend sein und die Vögel sollen nicht zu klein sein.
Falls man vorhat später zu Ausstellungen zu gehen sollten noch weitere Aspekte berücksichtigt werden. Das Futter betreffend können ab und zu Mehl- und Buffalo Würmer gegeben werden. Bitte nicht in zu hohem Maße, denn die Haut der Würmer ist für die Kleinen Vögel nur schwer verdaulich. Auch sollte der Kopf der Würmer entfernt werden, denn ein Biß kann den Verdauungstrakt verletzen. Eine besondere Leckerei sind Ameiseneier für die chinesischen Zwergwachteln. Für Neulinge in der Vogelzucht gilt noch folgender Ratschlag: Auf zu schnelle Bewegungen muß verzichtet werden, denn die Wachteln erschrecken sich ungemein und fliegen Pfeilgerade zum Volierendach und können sich erhebliche Kopfverletzungen zuziehen.