Edel Halsbandsittich


HalsbandsittichDer Halsbandsittich gehört zur Gruppe der Edelsittiche und mißt etwa 40 cm vom Schnabel bis zur Schwanzspitze. Die Hälfte der Länge nimmt allein der Schwanz für sich in Anspruch. Die Wildform des Halsbandsittichs ist grün mit einem blaugrünen Schwanz. Die Vögel haben einen roten Schnabel, fleischfarbene Füße und eine gelbe Iris. Nur der Hahn bekommt im dritten Lebensjahr einen schwarz weiß roten Ring um den Hals.
Seine Haltung und sein Gebaren zeigen, dass er nicht zu Unrecht zu den Edelsittichen gehört. Oft sitzt er vermeintlich schläfrig auf seinem Stammplatz. Bei Annäherung von Fremden ist er aber sofort hellwach und läßt seine recht kräftige Stimme hören. Im allgemeinen ist er ein recht angenehmer Vogel zur Haltung und Zucht. Allerdings braucht man eine gehörige Geduld, denn erst im dritten Lebensjahr kann der Unterschied zwischen den Geschlechtern einwandfrei erkannt werden. Erst dann sind die Vögel in der Regel auch geschlechtsreif.Unterbringung
Die Voliere sollte sehr stabil gebaut sein, denn das Nagebedürfnis der Tiere ist nicht zu unterschätzen. Auch der Draht muß eine entsprechende Stärke aufweisen. Die Sitzstangen sollen so dick sein, dass die fleischigen Füße der Vögel in den Kalten Wintermonaten vom Federkleid bedeckt sind. Um den Tieren den nötigen Raum zu geben, sollten die Volieren mindestens 3m lang, 2m hoch und 1m breit sein. Größer ist besser. Eine Doppelverdrahtung um das Gegenseitige Beißen zu verhindern ist von großem Vorteil, wenn mehrere Volieren nebeneinander stehen. Als Bodenbelag sollte ein Kiesgemisch genommen werden. Kleine Steinchen werden von den Tieren zur besseren Nahrungsaufnahme gerne aufgenommen.

Anschaffung
Beobachten der Vögel, die man gedenkt zu kaufen ist die oberste Pflicht. Die Tiere müssen in guter Kondition und Verfassung sein. Die Augen sollen kreisrund, nicht zu einem Schlitz geformt sein und das Gefieder soll sauber und glatt sein. Die Kloake darf nicht von Kot verunreinigt sein. Am günstigsten ist es, sich die Vögel bei einem Züchter seines Vertrauens auszusuchen. So hat man sofort einige Auswahlkriterien zu berücksichtigen, die in der Größe der Tiere und im Verhalten liegen. Außerdem kann der Züchter mit Fragen zur Haltung, zur Fütterung und vielen andere mehr bombardiert werden. Schreiben sie sich vorher gezielt Fragen auf, damit sie nichts vergessen. Die meisten Züchter beantworten gerne die Fragen zum Hobby, denn hier können sie viele Erfahrungen weitergeben. Das neu gekaufte Tier zunächst einmal in einem besonderen Käfig bzw. Voliere gehalten werden sollen sollte jedem Liebhaber klar sein. Jede Voliere hat ihren eigenen Bakterienstamm, der sich möglicherweise nicht mit dem neuen verträgt. So kommt es vor, dass der neue Vogel munter m neuen Zuhause in seiner Voliere umherfliegt, die älteren Bewohner aber nicht mit ihm und seinen Bakterien zurechtkommen. Mindestens zwei Wochen soll der Neue nicht zu den anderen in die Voliere gegeben werden, um keine unnötigen Verluste hinnehmen zu müssen.

Die Zusammenstellung von Zuchtpaaren
HalsbandsittichZunächst heißt es einmal darauf zu achten, dass die Tiere nicht miteinander verwandt sind. Ring Nummern, die sehr dicht beieinanderliegen, lassen schon auf eine verwandtschaftliche Beziehung schließen. Am Besten sind Abstammungs- und Leistungsnachweise der Elterntiere. Auch die Geschwister der Vögel sind, wenn möglich in Augenschein zu nehmen, denn auch der beste Abstammungs- und Leistungsnachweis bringt nicht, wenn alle Jungvögel klein oder nicht von ausreichendem Wuchs sind. Im zweiten Lebensjahr kann durch eine endoskopische Untersuchung bereits das Geschlecht festgestellt werden. Auch gibt es die Möglichkeit eine der großen Federn einem D N A Test zu unterziehen, um das Geschlecht festzustellen.

Fütterung
Meine Halsbandsittiche erhalten ein Großsittich Körnerfutter mit wenig Kenia large Sonnenblumenkernen. Dazu kommen Mineralien, Grit und Quiko Eifutter. Das Eifutter wird mit einem Honigpräparat der Fa. De Imme etwas angefeuchtet. Zweimal in der Woche erhalten sie ein Multivitaminpräparat. Außerdem bekommen sie Gemüse, Obst und Kräuter, je nach Jahreszeit. Das Benagen der Voliere unterbiete ich, indem ich Ihnen in unregelmäßigen Abständen frische Zweige anbiete.

Zucht
Der Halsbandsittich brütet meist früh im Jahr, schon ab Januar werden die ersten Paarungen beobachtet. Das hat den Vorteil, dass die Jungtiere bereits ausgeflogen sind, bevor die Urlaubssaison beginnt. So ist die Beringung und Beobachtung der Jungtiere abgeschlossen und eine evtl. Urlaubsvertretung braucht sich nicht um solche Sachen zu kümmern.
Ein Nistkasten mit den Maßen 30 x 40 x etwa 60 cm Höhe ist bereits ausreichend. Selbstverständlich sind auch andere Größen, vor allem in der Höhe zu empfehlen. Das Einflugloch sollte mindestens 7cm Durchmesser haben. An der Innenseite soll eine Einstieghilfe vorhanden sein. Es hat sich ein etwa 6cm breites Drahtgeflecht (auf scharfe Kanten achten) bewährt, welches etwa 10 cm über dem Boden endet. Als Bodenbelag gebe ich ca. 3-5 cm Kleintierstreu in den Nistkasten. Diesen Belag zerkleinert die Henne so weit, dass fast ein Sägemehl entsteht und formt eine Mulde in die sie zwischen drei und fünf Eier legt. Die Eier werden im Abstand von zwei Tagen gelegt und etwa 23 Tage bebrütet. Die nackten Jungen öffnen mit ungefähr zehn Tagen ihre Augen. Dann werden sie auch mit 6,5 mm Ringen ausgestattet. Nach etwa 50 Tagen Nestlingszeit fliegen sie aus und werden von den Alttieren noch drei Wochen versorgt.

Mutationen
Zur Zeit sind bereits mehr als einhundert Mutationen bekannt. Um gezielt zu züchten, ist es dringend erforderlich Abstammungsnachweise der Eltern und Großeltern zu besitzen. Abhängig von den Farben der Eltern ist es ohne weiteres möglich, aus einem Paar bis zu sechzehn verschiedene Farbschläge zu züchten. Da in vielen Fällen vier Junge schlüpfen ist es immer wieder spannend, welche Farben einem beschert werden. Mutation oder Wildfarbe, rote Augen oder helle Füße, alles sichere Zeichen für verschiedene Farben. Weniger häufig vorkommende Farben wie Butterköpfe Violett oder Mauwe, sind sicher die begehrtesten Variationen.

Modifikationen
Sind Farbabweichungen die durch Futter und Lichtbeeinflussung entstehen, aber die Farben nicht weitervererben.

Das Hobby
Auf Spaziergängen durch die Natur kann man für seine Vögel noch einiges an Wertvollem, nicht Bezahlbarem mitbringen. Links und rechts am Wegesrand stehen häufig Bäume und Sträucher mit den schönsten Früchten, die für unsere Vögel einen Leckerbissen darstellen, (allerdings sollte man darauf achten, dass es sich um unbehandelte ungespritzte Früchte handelt). Da die Vögel die Früchte in der Voliere eigenständig aufbrechen und auseinanderlegen, um an das schmackhafte innere zu gelangen, verzichten sie in der Zeit auf das Benagen der Volieren und Sitzgelegenheiten. So versorgte Tiere sind viel aktiver und es stellt sich alsbald eine vertraute Situation mit dem Pfleger ein. Die Beobachtung der Tiere ist von großer Bedeutung, denn bezüglich der Gewohnheiten kann man sich ein Bild machen, wie sich die Vögel evtl. bei einer Zusammensetzung mit anderen verhalten werden. Denn nicht jeder Vogel paßt zu jedem Vogel. Zwangsverpaarte Vögel sind nicht immer bereit den Partner zu dulden. So kommt es vor, dass plötzlich einer der Partner attackiert wird. Auch Krankheitserscheinungen und Legenot können durch tägliche Beobachtung frühzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Der Erfahrungsaustausch mit anderen Züchtern sollte gepflegt werden, denn nur so kann gezielt auf neue Mutationen hin gezüchtet werden.

Fazit
Halsbandsittiche kann ich jedem empfehlen, der es nicht nur mit der Vogelzucht versuchen will und der lärmresistente Nachbarn sowie Volieren von einer sehr guten Qualität hat.

Halsbandsittich
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