Pap Rosakakadu
Mittelgroßer Kakadu mit grauen Flügeln und Schwanz, die Wangen, die Brust und der Bauch sind pinkrot, Kappe und Haube hellrosa.
Hahn hat eine schwarze Iris, die Henne hingegen eine rote. Die Jungvögel haben eine braune Iris und einen grauen Anflug am Bauchgefieder.
Unterarten
Kommen in ganz Australien in drei Unterarten vor, nämlich mit einem roten Augenring ( roseicapillus in Zentralaustralien), grauen Augenring (assimilis in Westaustralien)und nochmals mit einem roten Augenring (roseicapillus kuhli) mit verhältnismäßig größerer Haube, dafür aber ca. 6 cm kleiner als die Nominatform in Nordaustralien.
Außerdem gibt es noch verschiedene Mutationen bzw. Farbschläge:
1. Albino das Rot bleibt erhalten die grauen Partien sind weiß, die Augen rot und die Füße sind hellgrau.
2. Aufgehellte, wie vor nur die Füße und Augen sind dunkel
3. Zimter, sie haben etwas bräunliche Flügel,
4. Silber mit silbernen Flügeln und als
5. Grey und Withe, den Grau Weißen, ihm fehlen alle roten Anteile im Gefieder, man könnte ihn mit einem Weißkopfnymphensittich vergleichen
6. Rothauben mit einer komplett roten Haube
7. Blaue und
8. Gescheckte in rot weiß oder weiß rot
Am schönsten ist er wohl als Wildfarbener und alle Züchter und Halter sollten versuchen, ihn in seiner ursprünglichen Art zu erhalten und möglichst viele Paare zur Zucht schreiten lassen, um ein möglichst großes Genpol für die Arterhaltung zu bekommen.
Größe und Gewicht
Gesamtlänge ca. 36 cm
Gewicht ca. 330Gramm
Unterbringung
Eine Holzvoliere eignet sich wegen des großen Nagebedürfnisses der Vögel nicht für Rosakakadus. Diese würde von ihnen innerhalb kurzer Zeit in ihre Bestandteile zerlegt, wenn nicht ausreichend Gegenmaßnahmen ergriffen würden. Es empfiehlt sich eine Metallvoliere von 3 x 1 x 2 Metern (L x B x H). Die Einrichtung sollte den Vögeln sowohl zum Klettern wie auch zum Fliegen Gelegenheit bieten. Die Rosa Kakadus können in einer Voliere mit Schutzraum ohne Heizung überwintert werden. Wasser und Futtergefäße sollen nicht auf dem Boden stehen, sondern in etwa einem Meter Höhe. Der Boden sollte betoniert oder verfließt sein, denn die Tiere halten sich gern auf dem Boden auf und sind aus diesem Grund anfällig für Würmer. In regelmäßigen Abständen sollte der Kot dahingehend überprüft werden.
Nahrung
Verschiedene Sämereien, Nüsse, Obst, Gemüse und Grünes aus der Natur sowie ein gutes Eifutter (QUIKO) sind die Voraussetzung für das Wohlbefinden der Vögel und für eine erfolgreiche Brut mit Jungenaufzucht. Auch versuchen einige Züchterkollegen die sogenannte Pellettfütterung, die von anderen jedoch strikt abgelehnt wird. Meiner Meinung nach sollte auf keinen Fall eine reine Fütterung mit Pelletts erfolgen, denn sie stellt lediglich eine Ergänzung zum Futterplan dar. Kardisaat, verschiedene Hirsearten, Buchweizen und Hanf sowie große Sonnenblumenkerne werden gerne angenommen. Als Basisfutter sollen sie ein gutes Papageienfutter bekommen, in dem getrocknete Früchte, Zirbelnüsse und andere Leckereien enthalten sind. Erdnüsse sind eine besondere Delikatesse, diese sollen aber nur in Lebensmittelqualität gefüttert werden, wegen des häufigen Schimmelpilzbefall. Als Keimfutter sind gestreift oder große weiße Sonnenblumenkerne sowie ein Papageienquellfutter empfehlenswert. Halbreifer Mais, Hagebutten und Ebereschen werden sehr gern genommen. Diese Futtermittel kann man sehr gut einfrieren und im Winter Portionsweise anbieten. Zu einer Beispielhaften Fütterung gehören Obst und Gemüse, in Form von Birnen und äpfeln, Gurken und Zuchini, Salat und Kiwi, Löwenzahn und vieles andere mehr. Sepiaschalen und Vogelgrit, frische Zweige zum Benagen sowie stärkere äste und Zweige.
Zucht
Im Alter von 5 bis 6 Jahren sind die Rosakakadus zuchtreif, schon im Frühjahr, März April interessiert sich ein gut harmonierendes Paar für den Nistkasten, der die Maße von etwa 60 cm Tiefe und 25cm im Durchmesser haben sollte. Das Einflugloch soll etwa 10 cm groß und im Inneren sollte eine Steighilfe eingebaut sein. Den Boden des Kastens kann man etwa mit 8cm Sägemehl auspolstern. Wenn sich die Vögel für einen Nistkasten entschieden haben, sollten vermehrt frische Zweige aus Weide oder Obstgehölzen angeboten werden. Mit diesen Zweigen wird die bereits geschaffene Nistmulde ausgepolstert. Auch wird die Brutstätte stark benagt. Während der etwa 24 Tage dauernden Brutdauer ziehen die Vögel immer wieder Nistmaterial in den Kasten. Dieses bewirkt eine erforderliche Luftfeuchtigkeit und begünstigt den Schlupf der Jungen. Albino Rosakakadus schreiten nicht so leicht zur Zucht und die Zuchterfolge sind bei weitem nicht so gut wie bei den Wildfarbenen.
Das Weibchen legt im Abstand von etwa zwei Tagen jeweils ein Ei. Die Gelegegröße umfaßt durchschnittlich vier Eier. Gebrütet wird von beiden Vögeln im Wechsel. Nach dem Schlupf kann direkt festgestellt werden, ob es sich um Albino oder wildfarbene Vögel handelt. Die Albinos erkennt man direkt an den roten Augen. Auch kann man kurz nach dem Schlupf die Bettelrufe der kleinen Tiere hören. Von den meisten Elterntieren wird eine Nistkastenkontrolle akzeptiert. Gefüttert werden die Jungen von beiden Altvögeln. Im Alter von etwa 14 Tagen werden sie mit geschlossenen 9,5mm Ringen beringt. Etwa drei Wochen brauchen die Federn um sich einen Weg ins Freie zu bahnen und nach ca. 5 Wochen sind die Tiere komplett befiedert. Zu diesem Zeitpunkt kann man die Jungen immer öfter am Einflugloch beobachten, bis sie schließlich nach gut 6 Wochen die schützende Höhle verlassen. Die Jungtiere werden noch etwa 4 Wochen von den Alten versorgt, bis sie selbständig sind. In dieser Zeit kommt es durchaus zu einer erneuten Eiablage und weiteren Brut.
Text: Rolf Kamperschroer