Aga Pfirsichköpfchen
Entdeckt wurden diese kleinen ca. 15 cm großen Vögel von einem Dr. Fischer im Norden von Tansania. Die Pfirsichköpfchen leben dort in kleinen Gruppen an der Südseite des Viktoriasee. Ihr Lebensraum besteht in der Hauptsache aus den trockenen Savannen, wo sie sich von den verschiedensten Grassamen ernähren. Aber auch in den Maisfeldern bedienen sie sich um ihren Hunger zu stillen. Herr Reichenow gab ihnen den Namen ihres Entdeckers. Zur Zeit sind die Pfirsichköpfchen neben den Rosenköpfchen (Agapornis Roseicolli) und den Schwarzköpfchen (Agapornis Personata) die populärsten unter den Unzertrennlichen oder auch love Birds genannten Vögeln.
Wie schon beschrieben, ist das Pfirsichköpfchen ca. 15 cm groß, die Maske ist an der Oberseite des Kopfes orangerot und wird zur Unterseite des Schnabels hin etwas heller. Am Hinterkopf geht die Farbe über in eine olivgrüne, fast Bronze Farbe. Der typische weiße Ring verläuft gut sichtbar um die braunen Augen. Die überwiegende Farbe des Gefieders ist grün, der Schnabel korallenrot und der Schwanz violett. Die Füße sind grau und die Krallen dunkelgrau. Jungvögel sind in der Regel in den Farben etwas blasser. Nach ca. drei Monaten färben die Jungen dann in das Erwachsenengefieder um. Bei den Pfirsichköpfchen gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Farbvarianten. Von gelb über blau und violett bis zum Mauve, sogar gescheckte und Falben oder Albino werden heute in den Volieren der zahlreichen Züchter gehalten. Häufig kann jedoch eine Mischung mit Schwarzköpfchen oder Rußköpfchen (Agapornis nigrigenis) oder Erdbeerköpfchen (Agapornis liliane) nicht ausgeschlossen werden.
Die Brutsaison verläuft wie bei den anderen Agapornidenarten. Am liebsten Paarweise mit einer festen Nisthöhle. Die Zuchtboxen sollen nicht zu klein sein, um den Tieren ausreichend Flugmöglichkeiten zu geben. Weidenzweige werden gern zernagt und als Nistmaterial benutzt. Ausreichend Licht und Frischluft sowie wechselnde Zusammenstellungen von Sämereien sind unabdingbar für eine erfolgreiche Zucht. Nester mit fünf und sechs Jungen sind keine Seltenheit. Die Brutdauer beträgt ca. 24 Tage.
Die Wildform der Pfirsichköpfchen ist ein sehr guter Vogel für den sogenannten Anfänger in der Vogelzucht. Es stellt keine allzu großen Ansprüche an die Neuzüchter und die Resultate lassen meist nicht lange auf sich warten. Wichtig ist, daß die Größe und das Gefieder mit dem als Standard vorgegebenen Idealbild der Agapornis Fischerie weitestgehend übereinstimmen.
Um dann blaue Vögel zu Züchten, bedarf es schon einer größeren Erfahrung. Zunächst sollte man sich Rat bei bereits erfolgreichen Züchtern holen, um nicht von vornherein als Bastardzüchter dazustehen. Bevor man sich zum Kauf entschließt ist es ratsam mehrere Volieren und Züchter zu besuchen. Die verschiedenen Meinungen über die Vererbungslehre sind in vielerlei Hinsicht von großem Nutzen. Am besten ist es jedoch, wenn man einen Erfahrenen Züchter seines Vertauens zum beabsichtigten Kauf mitnimmt. Auch sollte man sich nicht drängen lassen, Vögel zu kaufen, denn Zeit ist eines der wichtigsten Voraussetzungen beim Vogelkauf. Oft werden Vögel vor dem Kauf nur ungenügend beobachtet. Die Tiere sind von schlechter oder mittlerer Qualität, es liegt manchmal auch an der Präsentation. Verkaufskäfige die über Augenhöhe stehen, lassen die Vögel etwas größer erscheinen, zu dunkle Käige lassen die Farben nicht zur Geltung kommen. Hat man sich jedoch zum Kauf entschlossen, sollte zunächst eine Zucht mit guten wildfarbenen Tieren durchgeführt werden, da sich dann bereits die Spreu vom Weizen trennt. Im Folgejahr wird dann mit den guten spalterbigen Tieren eine Zucht fortgesetzt. So geht es zwar nicht so schnell mit den Mutationszuchten vorwärts, aber das Resultat wird sich sicher sehen lassen können. Auch in der Vogelzucht sollte es heißen, Qualität geht vor Quantität.
Viele Arten der Gattung Unzertrennliche haben die schlechte Angewohnheit, ihre Nachkommen zu rupfen.
Ob die Meinung, daß sie Rupfen schon von den Elterntieren übernommen, haben oder eine Vitaminmangelerscheinung in Betracht kommt ist wohl noch nicht abschließend diskutiert worden. Die Ursache ist in den meisten Fällen eher unbekannt. Die Studie von Prof. äberg aus Stockholm brachte folgende Erkenntnis. Das Federrupfen sei auf eine verminderte Zufuhr der Aminosäure Arginin zurückzuführen. Anders lautende Berichte sprechen dem entgegen. Es ist wohl wie so oft, die Wahrheit liegt wahrscheinlich in der Mitte. Ein Allheilmittel gibt es sicher nicht, aber einige Tips, wie es gemindert werden kann, möchte ich nun an den Schluß des Berichtes setzen
Die Jungvögel mit einem Essigwassergemisch Einsprühen. (1 Teelöffel Essig auf einen Liter Wasser).
Die Kleinen Vögel aus dem Nistkasten herausnehmen und in eine kleine Schale auf den Boden der Zuchtbox stellen.
Den Nistkasten einen Spalt öffnen, daß etwas Licht in das Innere gelangen kann.
Den Altvögeln des öfteren Zweige zum benagen als Ablenkung zur Verfügung stellen.
Den rupfenden Altvogel aus der Box nehmen, der Partner wird in den allermeisten Fällen die Aufzucht der Jungen allein in hervorragender Art und Weise übernehmen.
Aber hier wird, wie in vielen Fällen, die eigene Erfahrung der beste Lehrmeister sein.