Dom Zebrafinken

In Australien, an der anderen Seite der Welt leben große Gruppen dieser kleinen Vögel, die am Schwanz und auf der Brust eine schwarz weiße Zebrafärbung haben. Nach dieser Färbung wurden sie kurzerhand Zebrafinken genannt. Fast jedes Kind kennt diese niedlichen Vögel.

Die Zucht gelingt sehr leicht und so gehören die Zebrafinken zu den am meisten gehaltenen Vögeln in Deutschland und Europa. Deshalb sind auch Naturentnahmen nicht mehr nötig. Durch eine gezielte Zucht sind mittlerweile eine Vielzahl an neuen Farben aufgetreten. Es ist ein Vogel, der geradezu für eine beginnende Liebhaberzucht besonders geeignet ist. Zebrafinken eignen sich nicht zur Zähmung, aber sie halten sehr viel von Gesellschaft. Aus diesem Grund sollten auch keine Einzeltiere angeschafft werden, sondern immer zumindest ein Grüppchen, oder Paare. Wie auch in der Natur sitzen sie zusammen, putzen sich gegenseitig das Gefieder, spielen miteinander oder wärmen sich. Wenn also eine kleine Gruppe Einzug halten soll, muß der Käfig auch die passende Größe besitzen. Die Vögel sollten in ihrem Käfig fliegen können, müssen gut zum Futter und zum Wasser kommen können. Zebrafinken baden sehr gern, aus diesem Grund sollte täglich eine Badeschale mit frischem Wasser angeboten werden. Sie können auch sehr gut in Volieren gehalten werden, es sollte jedoch ein Nachtstall, der Frost frei ist, zur Verfügung stehen. Im Winter sollte außerdem auf Eisfreiheit des Trinkwassers geachtet werden.

Bei den Zebrafinken kann der Geschlechtsunterschied sehr gut festgestellt werden, die Männchen haben braunroten Wangenfleck und einen dunklen Streifen quer über der Brust. Bei weißen Vögeln ist der Unterschied schon etwas schwieriger festzustellen, es haben in den meisten Fällen die Weibchen einen blasser rot gefärbten Schnabel. Falls jedoch Zweifel bestehen, sollte auf den Gesang geachtet werden, denn nur die Männchen singen..

Futter und Wasser
ZebrafinkenTäglich frisches Trinkwasser sollte für jeden Vogelhalter Pflicht sein. Die Versorgung mit Futter ist relativ einfach. In den Zoofachläden gibt es fast überall eine Körnermischung für Exoten oder tropische Vögel. In diesen Mischungen befinden sich meist sämtliche für Zebrafinken wichtige Futterbestandteile. Es sollte nicht zuviel Futter auf einmal gekauft werden, denn auch dieses Lebensmittel ist nicht unbegrenzt haltbar. So sollte auch von Zeit zu Zeit eine Kontrolle der Sämereien erfolgen und evtl. übel riechendes verworfen werden. Die Vögel nehmen auch nicht die kompletten Körner zu sich, sondern sie fressen nur den Inhalt. So kann es vorkommen, daß die Futterschüssel zwar voll erscheint, es sind aber nur noch die Hülsen oder Spelzen vorhanden. Durch anpusten des Körnergemisches sind die Spreu vom Korn zu trennen. Zu den Sämereien sollte auch ein gutes Eifutter gefüttert werden. Ein zwei mal pro Woche sollten die Vögel auch mit etwas Obst, und oder Vogelmiere aus dem ungespritzten Garten verwöhnt werden. Außerdem muß den Tieren Vogelgrit, das sind kleine Steinchen, zur Verfügung gestellt werden.

Wenn einmal ein Vogel aufgeplustert in der Ecke sitzt, ist das schon ein sicheres Anzeichen für eine schwere Erkrankung. Diesen Vogel sollte man möglichst schnell aus seinem Käfig heraus nehmen und in eine Wärmebox setzen. Auch muß der Gang zum Tierarzt überlegt werden, aber in den meisten Fällen wird ein sehr kranker Vogel nicht mehr gesund.

Zucht
ZebrafinkenWenn man erst einmal ein Paar Zebrafinken zusammen gesetzt hat, wird es unweigerlich im Laufe der Zeit zur Brut schreiten wollen. Dann sollte überlegt werden, ob der Käfig groß genug ist für evtl. noch vier oder gar fünf Junge, oder kennen sie jemanden, der diese niedlichen Kleinen übernimmt. In der freien Natur brüten die Finken in hohlen Baumstämmen. Zu einer erfolgversprechenden Zucht sollte den Tieren denn auch ein passender Nistkasten angeboten werden. Dieser kann sowohl aus Holz Kunststoff oder aus Bast geflochten sein. Material zum Nestbau darf auch nicht fehlen, es können Kokusfasern oder Scharpie (gibt es im Fachgeschäft) sein. Die Zebrafinken tragen eine Unmenge in die angebotene Nisthöhle, bis nur noch ein kleines Plätzchen für das Gelege übrig bleibt. Nach dem Nestbau, den das Paar gemeinsam bewältigt wird relativ schnell ein etwa 4 bis 6 Eier umfassendes Gelege produziert und etwa am dreizehnten Tag wird das erste Zebrafinkchen die harte Eischale durchbrechen. Je nachdem, in welchem Abstand die Eier gelegt wurden, schlüpfen auch die Jungen. So kann es durchaus sein, daß noch am dritten oder vierten Tag nach dem sich das erste Kleine von den Eischalen befreit hat noch weitere schlüpfen. Es sind dann leise Bettelrufe zu vernehmen. Nach ungefähr 12 Tagen bekommen die kleinen Vögel ihre ersten Federn. Auch sind nun ihre Augen auf und die Elterntiere sind nicht mehr den ganzen Tag auf dem Nest. Kurze Zeit später fliegen die Jungen bereits aus. Das ist schon hübsch anzusehen, wie die Kleinen zwar fliegen können, jedoch mit der Steuerung klappt es noch nicht so genau. Wild flatternd fliegen sie gegen alles was sich in den Weg stellt. Jetzt sind auch die Bettelgeräusche dringender und gut zu vernehmen. Hauptsächlich werden sie nun vom Männchen gefüttert, während das Weibchen schon das nächste Gelege vorbereitet. Die Schnäbel der Jungtiere sind noch kurze Zeit dunkel gefärbt. Erst wenn der Schnabel komplett rot ist, sind die Jungen selbständig und können von den Eltern getrennt werden. Bereits nach etwa drei Monaten schreiten sie selbst zur Brut.

Zebrafinken gibt es in den verschiedensten Farbschlägen. Verschiedene Züchter versuchen immer wieder neue Farbschläge zu bekommen. Oft sind sie verwundert, daß es immer wieder die Wildfarbe ist, die sich durchsetzt. Ausreichende Beachtung der Farben und gezielte Auswahl versprechen auf lange Sicht den gewünschten Erfolg. Um gezielt zu züchten sollte man sich mit Fachliteratur ausstatten und evtl. Spezielle Themen zur Vererbung erlernen.

ZebrafinkenBeringen der Vögel sollte möglichst am sechsten siebten Tag erfolgen. Es kann sonst durchaus vorkommen, daß man nach einigen Wochen, anstelle der Jungtiere die Eltern abgibt. Auch um auf eine Ausstellung gehen zu können, ist es wichtig dem Vogel einen Ring überzustreifen. Er ist ein Beweis für die Eigenzucht.

Wenn jemand gern Fußball spielt, wird er Mitglied in einem Fußballverein oder Club. So sollte es auch selbstverständlich sein, als Vogelzüchter Mitglied in einem der zahlreichen Vereine oder Clubs zu sein. Während der meist monatlichen Treffen werden viele wichtige Tips und Tricks weitergegeben. Außerdem veranstalten fast alle Vereine einmal im Jahr eine Vogelausstellung, auf der dann eigen gezüchtete Vögel gegen andere antreten und um Pokale und andere Preise kämpfen.
Vögel halten ist nicht allein Futter und Wasser geben, sondern wenn man gut für seine Tiere sorgen will, und viel Spaß an und mit ihnen haben will, muß man sie täglich beobachten und auf die verschiedenen Laute achten. Nur so kann man sie mit der Zeit immer besser verstehen und kennen lernen.

Die Vererbung bei den Zebrafinken

Wie bei vielen anderen Vogelarten, kommen auch bei den Zebrafinken drei Vererbungen vor: Rezessiv, Dominant und Geschlechtsgebunden

Rezessiv

Lateinisch: recedere = zurückweichen
Rezessiv heißt: in erster Generation nicht hervortretende Eigenschaften, die jedoch über mehrere Generationen mit vererbt werden können, ohne zum Tragen zu kommen. Die rezessive Erbanlage wird von den dominanten überdeckt. Verpaart man Rezessiv vererbende Vögel mit einem Farb- oder Zeichnungsfremden Partner so kommt die Erbeigenschaft nicht zum Tragen. Verpaart man jedoch Rezessiv mit Rezessiv der gleichen Farbe oder Zeichnung so erhält man sofort die Rezessiv Eigenschaft.

Beispiel:
1,0 Rezessiv x 0,1 Rezessiv = 100 % Rezessiv
1,0 Normal/Rezessiv x 0,1 Rezessiv oder 1,0 Rezessiv x 0,1 Normal/Rezessiv = 50 % Normal/Rezessiv und 50 % Rezessiv
1,0 Normal/Rezessiv x 0,1 Normal/Rezessiv = 50% Normal/Rezessiv, 25% Rezessiv und 25% Normal
1,0 Normal x 0,1 Rezessiv oder 1,0 Rezessiv x 0,1 Normal = 100% Normal/RezessivZum Beispiel:
1,0 Schwarzwange x 0,1 Schwarzwange = 100% Schwarzwange
1,0 Grau/Schwarzwange x 0,1 Schwarzwange oder 1,0 Schwarzwange x 0,1 Grau/Schwarzwange = 50% Grau/Schwarzwange und 50% Schwarzwange
1,0 Grau/Schwarzwange x 0,1 Grau/Schwarzwange = 50% Grau/Schwarzwange, 25% Grau und 25% Schwarzwange
1,0 Schwarzwange x 0,1 Grau oder 1,0 Grau x 0,1 Schwarzwange = 100% Grau / Schwarzwange

Also ein optimales Zuchtergebnis erhält man aus der Verpaarung Rezessiv x Rezessiv oder Norman/Rezessiv x Rezessiv
Rezessive Farbschläge sind: Schwarzbrust, Schwarzwange, Orangebrust, Weißbrust, Hellbrust, Gelbschnabel, Schecken und Weiß.

Dominant

Kommt aus dem lateinischen: dominare = herrschen
Dominant heißt, in der ersten Generation treten einige Eigenschaften, die „Vorherrschend“ sind. Sie verdecken Vererbungen eines Merkmals gegenüber eines zurückweichenden, überdeckten Merkmals. Verpaart man einen Dominant vererbenden Vogel mit Normalvererbenden so ist die Hälfte der Nachzuchten eine sogenannte Dominante Art.

Beispiele:
1,0 Dominant x 0,1 Normal oder 1,0 Normal x 0,1 Dominant = 50 % Normal und 50% Dominant

Zum Beispiel:
1,0 Haube, (Dominant) x 0,1 Glattkopf oder 1,0 Glattkopf x 0,1 Haube, (Dominant) = 50 % Haube und 50 % Glattkopf

Die Verpaarung Dominant x Dominant ist nicht zugelassen, da aus dieser Kombination der so genannte Letalfaktor (Todesfaktor) auftreten kann und die Jungen oftmals nicht Lebensfähig sind. Meist sterben sie bereits im Ei ab. Um also ein optimales Zuchtergebnis zu erzielen, verpaart man immer Dominant x Normal oder umgekehrt.

Dominante Farbschläge sind: Dominant Pastell, Wange Grau, Wange Braun, Haube und Schwarzbart

Geschlechtsgebunden

Geschlechtsgebunden heißt der Vater vererbt direkt auf die Töchter und die Mutter verdeckt auf die Söhne. Verpaart man einen 1,0 Geschlechtsgebunden x 0,1 Normal so sind alle 0,1 Geschlechtsgebunden und alle 1,0 Normal/Geschlechtsgebunden. Verpaart man aber 1,0 Normal x 0,1 Geschlechtsgebunden so sind die 1,0 Normal/Geschlechtsgebunden und die 0,1 Normal.

Beispiele:
1,0 Braun x 0,1 Grau = 1,0 Grau/Braun und 0,1 Braun
bei 1,0 Grau x 0,1 Braun sind die 1,0 Grau/Braun und die 0,1 Grau
1,0 Grau/Braun x 0,1 Braun = 1,0 Braun 1,0 Grau/Braun 0,1 Grau 0,1 Braun

Weibchen im Geschlechtsgebundenen Erbgang sind immer Reinerbig.
Geschlechtsgebundene Farbschläge: Braun, Hellrücken und Masken.

Hierbei ist zu beachten, dass Hellrücken dominant über Maske vererbt. Verpaart man also Hellrücken x Maske oder Maske x Hellrücken so werden 100% Hellrücken/Maske das Ergebnis sein.

Da die Vererbung der Zebrafinken stets nach einem gleichen Muster verläuft, ist es gut möglich, dass sich der Text mit denen anderer Internet Seiten in Einklang befindet.

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